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Ein Naturschutzgebiet, das den Namen nicht mehr verdient

Von Thorsten Franzen

Betr.: Berichte über Baumfällungen der letzten Wochen

Zu ihrem Bericht vom 29. März "Gute Nachricht für Spaziergänger" muss ich mal was loswerden. Wenn man den Bericht las und regelmäßig durch die Burg spazieren geht, musste man unweigerlich an einen verfrühten Aprilscherz denken.

Diese Darstellung mag schön in der Zeitung klingen, hat aber wenig mit der Wirklichkeit zu tun. Erst wird ein großer Teil der gesunden Bäume an der Gräwenkolkstraße gefällt und eine Schneise wie für eine Landebahn vom Waldeingang Gräwenkolkstraße bis zum schwarzen Weg - an Sportplatz und Kleingartenanlage vorbei - gezogen. Dann werden die kaputten und verdreckten Bürgersteige (von den Fällarbeiten) einfach so hinterlassen.

Dazu kommen das hinterlassene Schlachtfeld des ehemaligen Waldstückes und die Wege, die größtenteils immer noch mit Ästen und Zweigen übersät sind, sodass man sich die Füße bricht. Da heißt es "Die Arbeiten an den Wegen im Naturschutzgebiet "Die Burg" sind abgeschlossen".

Nachdem nach meiner Schätzung 200 bis 300 Bäume - nicht 80, wie geschrieben - dem Naturschutzgebiet geraubt wurden, wurde einfach alles liegen gelassen und an den Wegen nichts mehr gemacht.

Zu allem Überfluss fiel dann auch noch kurze Zeit später der letzte Baum, der zwischen Klein-gartenanlage und Sportplatz übrig gelassen wurde, beim ersten Sturm auf den Sportplatz. Der liegt da bis heute. Ein Naturschutzgebiet, das den Namen leider nicht mehr verdient. Traurig für die Natur und den Bürger. Was nutzt da eine tolle neue Brücke am Ende des Waldes, wo wahrscheinlich fast keiner hergeht.